Dienstag, 22. Mai 2018

Alles auf einem Blick

Inhalt
Auf einem Dampfer der nach New York fährt trifft der Ich Erzähler mit seinem Freund auf einen Weltmeister im Schach. Nach einer Darstellung der Biografie des Sc

Ist die Schachnovelle eine Novelle?
Ja, denn sie hat eine Länge die länger ist als die einer Kurzgeschichte aber kürzer als die von einem Roman. In dem Buch handeln nur wenige Personen McConnor, Dr.B, Czentovic und der Ich Erzähler und die Handlung folgt einer strengen Reihenfolge. Außerdem hat die Handlung ein unerhörtes Ereignis ( Schiffsreise, Schachspiel gegen den Weltmeister ) zum Inhalt.


McCOnnor
Ein schottischer Ölmillionär mit einer breiten Statur und breiten Kinnbacken. Er will den Weltmeister um jeden Preis besiegen denn für ihn ist ein Sieg in diesem  Schachspiel auch eine Form der Selbstbestätigung. Da er ein Erfolgsmensch ist, was man daran sieht, dass er self  made Millionär ist, kommt Scheitern für ihn nicht in Frage. Er ist eine Nebenfigur in der Novelle. 

Inhalt

Ein Dampfer fährt von New York nach Buenos Aires. Die Novelle beginnt kurz vor dem Ableben, Hektik ist an Board, ein Orchester spielt. Der Erzähler, in diesem Fall ein Ich Erzähler, steht auf dem Pomenadendeck und sieht die Blitzlichter beim Ablegen. Also muss ein Prominenter an Board sein, mutmaßt der Erzähler. Er erfährt, dass sich Czentovic an Board befindet, ein Weltschachmeister, der zu einem Tunier nach Argentinien fährt. Der Freund des Ich-Erzählers berichtet über viele Zeitungsberichte, seit dem Wunderkund Rzecewski hätte es nie wen gegeben der so viel Aufsehen erregt hat. Vor einem Jahr war Czentovic bekannt geworden und in die Reihe der Meister aufgenommen worden. Man fand heraus, dass Czentovic privat nicht so sozial kompetent sei:  Er habe eine Rechtschreibschwäche und sein universell ungebildet, urteilen die Kollegen spöttisch über ihn. Der Vater von Czentovic ist als blutarmer südstatischer Donauschiffer bekannt, kurz ein einfacher Mann. Der Vater starb, als er 12 Jahre alt war an einem Unfall und der junge Czentovic wurde von einem Pfarrer aufgenommen. Man gab ihm Nachhilfe und bildete ihn. Er galt als maulfaul, dumpf und breitstirnig doch die Nachhilfe war vergeblich. Mirko musste auch noch mit 14 Jahren seine Finger beim Rechnen zur Hilfe nehmen. Er war nicht unwillig, jedoch insgesamt teilnahmslos. 
Der Pfarrer spielt abends immer mit dem Gendarmariewachtmeister Schach. Der Junge horchte immer stumm und schläfrig daneben und starrte scheinbar gleichgültig auf das Brett. Eines Abends wurde der Pfarrer durch den Bauern zu letzten Ölung gerufen und bat Mirko die Partie für ihn zu beenden. Mirko schlug den Gendarmariewachtmeister in 14 Zügen und auch noch in der zweiten Partie, die der Wachtmeister als Revanche forderte. Man wunderte sich über das unentdeckte Talent des Jungen. Es war schon spät, doch der Pfarrer fordert ihn  zum Zweikampf heraus und der junge Mann gewann wieder und wieder, so auch in den nächsten Tagen, man machte ihn also zurecht und furh dann mit ihm in die Nachbarstadt, zu den dortigen Schachspielern. Sie staunten sehr über den 15 Jährigen und nach der ersten Partie, in der Mirko geschlagen wurde, kam die zweite. Er verlor die erste Partie nur, weil er noch nie eine Sizilianische Eröffnung gesehen hatte. Die zweite Partie war dann bereit ein Remis gegen den besten Spieler der Gruppe und man war in heller Aufregung in der südslavischen Provinzstadt. Man rief eilig den Schachclub zusammen und auch Graf Simazic, der ein Fanatiker war. Er nahm Mirko zu weiteren Proben auf seine Kosten in ein Hotel auf, da der Pfarrer den Sonntagsgottesdienst machen musste. Die Schachgruppe zahlte das Hotel, welches sogar ein Wasserklosett hatte und man prüfte Mirko wieder. Diesmal in einer Simultanpartie. Zunächst begriff der Junge das Prinzip nicht, gewann dann aber von 8 Partien ganze 7. Stolz machte sich breit auf ihn und nun kam auch ein Agent hinzu, der Herr Koller.  

Graf Simczig Zahlte einen Zuschuss für ein Jahr für Mirkos Agent und die "erstaunliche Karriere" des Schiffersohnes begann. Nach einem halben Jahr hatte er alle Schachtechniken gelernt und nur die Einschränkung, dass er nie blind spielte. Dies brachte ihm den Spott der Fachpresse ein. Czentovic fehlte die Phantasie, führte er immer einen Taschenschach mit sich um sich die Stellungen vor Augen zu führen. Er stieg trotz dieses kleinen Mangel rausch auf. Mit siebzehn Jahren hatte er ein Duzend Preise gewonnen, mit 18. Jahren sogar die ungarische Meisterschaft erreicht und mit 20 Jahren war er Weltmeister.  Er war als erster Outsider so populär geworden und war dabei immer noch so maulfaul. Insgesamt war er eine groteske Figur und trotz Anzug blieb er der beschränkte Bauernjunge der plump und auch ungeschickt war. Er versuchte überall Geld herauszuholen, wohnte in billigsten Hotels und spielte in den kläglichsten Vereinen für ein Honorar. Machte auch Seifenreklame und verkaufte auch seinen Namen für die Philosophie des Schachs. Ihm fehlte der Sinn für das Lächerliche und er hielt sich für den wichtigsten Mann der Welt. "Aber wie sollte ein so rascher Ruhm nicht einen so leeren Kopf beduseln" S 18 Mna überlegt er hält sich wegen seiner Herkunft für so groß da er nichts über einen Rembrand und Dante oder Beethoven und Napoleon weiß. Sondern nur sieht, dass er selbst seit Monaten keine Partie verloren hat. Er weiß nicht, dass es außer Geld und Schach noch sehr viel mehr gibt. 

Der Ich Erzähler wird neugierig auf den Menschen da er Zeit seines Lebens monomaische Ideen als Reiz empfindet. Er will den Eigensinnigen  genau unter die Lupe nehmen. Doch der Freund meint er werde an den Schachspieler nicht herankommen, da Czentovic sehr zurückgezogen war und man vermutet auch, dass dies so ist, um sich keine Blöße zu geben. Der Ich Erzähler war die ersten Tage unmöglich an Cezntovic heran zu kommen und er schritt über das Pomenadendeck aber immer immer in sich verunken und man hätte Czentovic im Trab nachlaufen müssen, nur um mit ihm sprechen zu können. Nach drei Tagen ärgert sich der Ich Erzähler, dass er so geschickt abgewehrt wird. Er selbst ist fasziniert vom Spiel und der Tatsache, dass es Leute gibt, die nichts anderes als dies als Beruf machen. Dieses Spiel das jedes Kind in Grundzügen lerenen kann doch das nur wenige Meister hervor bringt. Sie sind Genies in "Vision Geduld  und Technik" Vergleiche mit Dichter und Musiker und Mathematiker folgen. Früher hätte man die Hirne dieser Meister seziert um das Geheimnis ihres Genies zu ergründen und um zu schauen, ob es einen Schachmuskel gibt. Der Ich Erzähler hat Probleme sich vorzustellen wie sich ein Mensch fühlt, dem sich die Welt einzig auf die enge  Einbahn zwischen schwarz und weiß reduziert. Und das ohne wahnsinnig zu werden 10, 20, 30, 40 Jahre lang ( Stilmittel Steigerung ) und so ein seltsames Genie ist ihm nur erstmals räumlich ganz  nahe. Ich erzähler überlegt sich mehrere Lists, zum Beispiel sich als Journalist anzuschleichen und ein Interview zu erfragen. 
Er erinnert sich an die Jagdtechnik für den Auerhahn, den man mit dem Balzschrei fängt und will auf sich aufmerksam machen, indem er selbst Schach spielt und so spielt er mit seiner Frau Schach, auch wenn er selbst nie ernsthaft Schach spielte. Sie positionieren sich im Smooking Raum. Nach sechs  Zügen sammeln sich die ersten zuschauer und auch ein erwünschter Partner kommt hinzu. Er stellt sich als McConnor vor, ein schottischer Tiefbauingeneur der spielen will. Mc Connor will gewinnen und bereits die erste Partie verliert er, was ihm sehr unangenehm ist. Der Erzähler amüsiert sich zuerst über die Verbissenheit von McConnor doch ihm ist das egal, denn er will ja sowieso nur den Weltmeister anlocken. 
Am dritten Tag gelang es so halb als Czentovic sie von der Ferne her beobachte und fast zufällig im Smooking Raum ankam um einen Blick auf das Brett zu werfen. Doch bereits der erste Zug den der Weltmeister beobachtete zeigte ihm, dass es sich um für ihn unwürdige Spieler handelt und verlässt die Gruppe wieder ohne jegliche Kommunikation. Der Ich Erzähler ärgert sich und motzt McConnor an, dieser hatte jedoch keine Ahnung mit seinem Diletantismus den Schachmeister vergrault zu haben. Dies weckt den Ehrgeiz von Mc Connor und er will nur einmal gegen einen echten Weltmeister spielen, er habe noch nie gegen einen Weltmeister gespielt außer in einer Simulation mit anderen. Mc Connor schlägt vor den Weltmeister anzusprechen, doch der Ich Erzähler hält das für keine gute Idee weil er glaubt der Weltmeister sei kontaktscheu und der Ich Erzähler hätte kein Interesse an einer Partie mit drittklassigen Spielern. Diese Aussage, besonders die Bezeichnung drittklassig, ärgert McConnor und der entscheidet den Weltmeister zu fragen. Er kehrt nach 10 Minuten wieder zum Ich Erzähler zurück und erklärt der Weltmeister sei ein nicht sehr angenehmer Typ. Der Weltmeister habe ihm aus kontraktlicher Verpflichtungen gegenüber seinem Agenten mitgeteilt, dass er mindestens 250 Dollar für eine Partie nehme. McConnor sagt die Partie sei für den morgigen Tag um 15 Uhr angesetzt im Rauchsalon. McConnor findet es auch nicht schlimm, dass der Weltmeister Geld nehme, denn in jedem Fach sind die besten Könner auch Geschäftsleute meint er und er würde lieber Geld zahlen als auf Gnade angewiesen zu sein. Das mit dem drittklassigen Spieler hatte McConnor sehr getroffen und der Ich Erzähler  freut sich über die  Partie auf McConnors Kosten.  

Am nächsten Tag sind alle erschienen und Mc Connor raucht nervös während er immer wieder auf die Uhr blickt. Der Weltmeister kommt 10 Minuten nach der Zeit und setzt sich ohne sich vorzustellen. Eine Simultanpartie ist nicht möglich, wegen der Gegebenheiten an Board, doch man entscheidet, dass alle gleichzeitig gegen den Weltmeisten spielen. Dieser zieht sich während der Beratung dann zurück und lässt sich durch den Schlag mit dem Löffel gegen ein Glas zurück rufen. Czentovic erhält die schwarzen Figuren und blättert lässig in einer Zeitung während er wartet. Die Partie an sich bleibt unberichtet, doch endet mit einer Niederlage im 24. Zuge. Der Weltmeister lässt die Laien ihre Unterlegenheit spüren, indem er während des Spiels immer nur einen flüchtigen Blick auf das Brett wirft und kein freundliches Wort oder keine Aufmunterung verlauten lässt. Er bleibt auch nach Partie still, wirkt wie ein Schachautomat ( Neologismus ) und sagt lediglich MATT und verharrt ansonsten regungslos vor dem Tisch ob noch eine zweite Partie auf die erste Partie folgen solle. 

McConnnor fordert eine Revanche und ist völlig verändert. Er steht nun sehr stark unter Anspannung und zeigt große Leidenschaft. Ich Erzähler vermutetet, dass McConnor so lange gegen den Weltmeister spielen würde bis er mindestens ein Mal geownnen hat. Der Weltmeister bleibt höflich, aber ganz unbegwet. Die Zweite Partie beginnt und McConnor ist noch verbissener als bei der ersten Partie. Er hätte auch 1000 Dollar geopfert umd einmal zu gewinnen. McConnors Verbissenheit überträgt sich auf die Zuschauer und im 17, Zug scheint es zunächst vorteilhaft zu sein. Doch sie vermuten, dass der Weltmeister ihnen diesen Vorteil nur zugeschoben hatte. Sie suchen lange doch finden die vermeidliche Finte  nicht und entscheiden sich den Zug zu wagen, der ihnen hilft den Vorteil zu nutzen. Plötzlich kommt ein fremder Mann hinzu und warnt sie, dass die Dame dann zum Schlagen des Läufers führen würde. McConnor fragt den Mann nun während dem Spiel um Rat. Der Rat lautet erst auszuweichen und dann erst vorzuziehen und den König zu verziehen. Sie staunen über die Präzisison und das Tempo des Mannes und folgen seinem Rat, indem sie den König auf G8 vorziehen um so auszuweichen.
Dieser Zug lässt Czentovic aufhochrcehn, denn er rechnet nicht mit einem solch energischen Widerstand. Nun ist McConnor erregt, weil er die Chance sieht den Weltmeister zu schlagen. Czentovic setzt sich, er schaut nun nicht mehr von oben herab auf das Brett und auf die Sstpieler, er versucht nun einen Hinterhaltszug. Der Man gibt den Rat nicht darauf einzugehen und so können sie das Spiel gegen den Weltmeister auf ein Remis bewegen. Sie erreichen dies Remis nach ganzen sieben Zügen. Der geschlagene Weltmeister lässt sich nichts anmerken, fragt aber nach einer dritten Partie. Dabei blickt er scharf den Fremden Mann an. McConnor fordert den Fremden auf das Spiel zu machen, doch der Retter lehnt ab, er sagt er habe seit ganzen 25 Jahren kein Schachbrett mehr in der Hand gehabt und er entschuldigt sich bei den Umstehenden für seine Vordringlichkeit und Einmischung in deren Spiel. So verlies der Fremde die Szenerie und Mc Connert kann es nicht glauben, dass der Mann wirklich  25 Jahre nicht  Schach gespielt haben solle. Der Weltmeister lässt verlauten, dass der Spielstil des Fremden etwas befremdliches an sich hätte und er stünde morgen um drei Uhr für eine weitere Partie bereit.  Er behauptet er habe den Fremden gewinnen lassen, doch alle der Umstehenden wissen, dass das nicht der Fall ist und der Weltmeister nur sein Versagen maskierenwillen. Die Leute haben nun einen weilden Ergeiz den Meister zu besiegen und sind von dem mysteriösen Eingreifen fasziniert. Man verabredet das McConnor das Finanzielle für die nächste Partie tragen soll und man den Fremden nun überreden müsse. 
Diesen Fremden Mann findet der Ich Erzähler auf dem Deck vor. Er stellt sich als Dr. B vor und hatte keine Ahnung das er gegen einen Weltmeister gespielt hat. Er schien von dieser Tatsache sehr beindruckt zu sein. Er sagt er habe wahrscheinlich 20 Jahre keine Schachfigur berührt und galt damals auch als nicht besonders begabter Spieler. Er habe sich jedoch viel mit der Theorie des Spiels befasst. Der gab an früher eine Kanzlei gehabt zu haben, welche er gemeinsam mit seinem Vater betrieb. Sie hatten eine Vermögensberatung für große Klöster und außerdem Verbinden zu Hofe. So sei der Onkel der Laibarzt des Kaisers gewesen. Schon seit 2 Jahren führen sie diese diskrete Kanzlei, sie habe nicht mal ein Schild an der Tür. Keiner würde vermuten, dass diese Kanzlei Verbindung zu royalen Kreisen hätte und das man hier im Geheimen Post vom Kaiser empfängt und sendet. Dann kamen die Nazis an die Macht, sie hatten Armeen in den Nachbarländern organisiert und Zellen gebildet, die schon vor der eigentlichen Machtübernahme als Horchposten fungierten. Die Kanzlei hatte auch so einen Horchposten  in niederer Position bei sich und dank großer Vorsicht bekam er nie wichtige briefe zusehen. Doch der Lump hatte widerrechtlich einige Briefe geöffnet und den Auftrag der Überwachung. Erst in Haft erfuhr der Doktor, dass er in den letzten Monaten ausspioniert wurde. Der Doktor wurde noch am selben Abend als Hitler in Wien einzog von den SS Soldaten verhaftet. Zuvor verbrannte er alle wichtigen Papiere . Der Doktor kam nicht in ein Konzentrationslager, sondern man versuchte aus ihm und einer Gruppe weiterer Gefangenen Geld oder Informationen zu erpressen. Von ihm erhofften sich die Nazis belastende Informationen über den Kaiser oder die Monarchie. Wer sich nicht erpressen lies wurde ins Konzentrationslager abgeschoben. Der Doktor hatte in der Haft sogar ein Zimmer im Hotel bekommen wo die Folter nicht nur Hunger oder Kälte statt fand, sondern durch Isoloation. Er wurde allein in ein Hotelzimmer gesperrrt ohne Papier, Zeitung oder ein Buch. Das Fenster ging gegen eine Mauer und auch die Uhr wurde ihm verwehrt. Die Wärter durften kein Wort mit ihm sprechen, so blieben seine Sinne ohne Nahrung.
Zunächst war er mehr als vier Tage in Isolation bis die Verhörer begannen. Er wurde von den Wächtern zu jeder beliebigen Tag und Nachtzeit abgeholt und musste sich vielen Deckfragen und Fangfragen stellen. Der Dr. wusste nie was sie wirklich über die Vorgänge in der Kanzlei wussten. Das zurückkommen in das NIchts war schlimmer als die Verhöre an sich, Gedanken rotierten unaufhörlich im Hirm. Die Isolation ist mörderisch in den Lagern würde man wenigstens einen Baum sehen, Gesichter oder ähnliche Dinge, im Hotel sieht man hingegen immer dasselbe und man hat keine Ablenkung. er rezitierte alles was ihm so einfiel, versuchte zu rechnen oder er konnte sich in dem Nichts nicht konzentrieren. Das ging ganze vier Monate lang. er konnte durch die Isolation die einfachsten Sätze nicht mehr bilden und seine Kraft lies nach. Der Doktor entscheidet sich alles zu gesetehen und will den Peinigern sagen wo die Papiere sind und wo sich das Geld befindet. Ende Juli, am Donnerstag dem 27 Muli wird er wieder zu einem Verhör geführt. Er muss diesmal im Vorzimmer warten, eine Abwechselung zu den sonst immer gleichen Räumen seines Hotelzimmers. Er musste zwei Stunden im Vorzimmer warten, wo ein Kalender hing. Gierig las er alles was er kriegen konnte, er hatte einen Hunger nach geschriebendem Wort. So war das Warten dann eine Wohltat, denn er war zumindest in einem anderen Raum als in seinem Hotelzimmer. So wartend beobachtete er die Mäntel seiner Wärter die da hingen und sah in der einen Tasche ein Buch. Er stahl es und bewahrte es die nun folgende Vernehmung hindurch auf, indem er es unter den Bund seines Gürtels klemmte. Er war als er es auspackte zunächst enttäuscht, denn er hatte auf Homer oder Goethe gehofft. Doch er fand nur 150 Schach Meisterpartien im Buch vor. Dabei konnte er doch gar kein Schach spielen. Zunächst blättert er verdrossen in den Seiten herum, er kann hinter den Zeichen gar keinen Sinn erkennen. Dieser erschließt sich ihm erst nach und nach. Er konstruiert schließlich aus seinem karierten Bettlaken und Krümeln ( welche er zum Teil auch einfärbt ) ein Schachbrett und spielt die Partien mit den Krümelfiguren nach. Zunächst wirken die Sachen verwirrend auf ihn aber nach sechs Tagen spulte er die erste Partie schon herunter und nach weiteren acht Tagen schaffte er die Partie nur mit Brett aber ohne die gefärbten Krümel. Nach weiteren acht Tagen konnte er auch das Brett weglassen. Nun konnte er sich die abstrakten Begriffe wie a 11 oder a 2 bildlich vorstellen und projekzierte die Figuren nach Innen. Er sah zwar im Spiel keinen Sinn, aber fand darin Abwechselung in der sonstigen Monotonie. Er teilte den Tag in Partien ein je zwei morgends, nachmittags und abends. Dies füllte den Tag aus und er war beschäftigt. Der Doktor lernte Feinheiten, Tücken und Techniken u nd gab seinem Denken wieder die unerschütterliche Sicherheit zurück. Er schliff sich durch das Spielen das Hirn und in den Vernehmungen zeigte sich dies, denn er gab sich hier keine Blöße mehr. Die Glückszeit durch das Schach dauerte rund 2  einhalb bis drei Monate und dann kam ein toter Punkt, weil er jede Partie bereits 20 bis 30 Mal gespielt hatte und nun jeder Reiz verloren ging. Er klöppelte nach der Eröffnung jede Partie vor sich her. Jetzt hätte er ein neues Buch gebraucht und doch spielte er nun gegen sich selbst. Dieses Doppeldenken erzeugte aber eine  Spannung, denn gegen sich selbst spielen ist an sich schon absurd und setzt eine gewisse Spaltung voraus. Der Dr. versuchte eine Spaltung in schwarz und weiß zu erreichen. Beim Spiel mit Figuren hätte man noch eine gewisse Distanz, aber im imaginären Raum muss man die Figuren ja in sich hinein projezieren und mehrere Züge voraus denken. Das Nachspielen war ja nur Reproduzieren, es erzeugte keine Erregung, doch beim Spiel gegen sich selbst versuchte jeder Teil den anderen Teil zu besiegen. Er erzeugte eine künstliche Schizophrenie und dies führte zu einer gefährlichen Erregung. Er spielte unzählige Partien in gieriger Unersättlichkeit und Bessenheit und die Spielfreude wurde zu Spiellust und schließlich zu Manie und Zwang. Selbst im Verhör dachte er nun immer mehr an Schacht und jede Unterbrechnung des Spiels nahm er nur noch als Störung wahr, er spürte sich nicht mehr, machte Tag und Nacht nur Gedanken um Schach, was so weit ging, dass er meinte eine Schachvergiftung zu haben.
Dieser grauselige Zustand dauerte an und spitzte sich zur Kriese zu. Er wachte morgends auf und spürte starke Müdigkeit, anders als sonst. Er hörte fremde Stimmen und nahm ein anderes Zimmer wahr. Er sieht eine Pflegerin, diese ist die erste Frau die er seit rund einem Jahr gesehen hat. Sie beruhigt ihn, und der Arzt erklärt ihm später, dass er Fieber gehabt habe und im Fieber immer Formeln geschriehen habe. Er habe im Wahn einen Wärter angegriffen und gewürgt , nachdem dieser den Doktor mit sich selbst streiten sah. Der Doktor wurde aus der Haft entlassen, entweder weil man ihn für unzurechnungsfähig erklärt hatte oder weil Hitler nun Böhmen besetzt hat und somit kein Interesse mehr an Österreich hatte. Der Doktor hatte nun die Auflage seine Heimat binnen 14 Tagen  zu verlassen und bekam alle notwendigen Papiere. er nahm kann sich an die Haft nicht erinnern, erst als sie Schach spielten passierte etwas in seinem Hirn. Der Ich Erzähler versichert ihm sie freuen sich und UND WOLLEN ihn morgen dabei haben. Der Doktor selbst zweifelt an sich und glaubt  nicht dem Schachprofi Paroli bieten zu können. Als sie durch den Gong der zum Abendendessen ruft unterbrochen wurden hatten sie ganze zwei Stunden lang geredet. Der Doktor sagt bei einer Partie zu dies soll der Schlussstrich zu der Zeit sein. Aber nicht mehr.

Am nächsten um drei Uhr treffen sie sich und zu diesem Event kommen noch mehr Leute als zu den sonstigen Treffen. Er selbst kann das Spiel im Detail nicht rekonstruieren berichtet der Ich Erzähler. Während der Weltmeister starr blieb war der Herausforderer locker und geschmeidig in seinen Bewegungen. Nach der Eröffnung, ab dem 17. Zug ergab sich ein Plan, den die Laien verstanden. Beim 24. Zug war man nach 2 3/4 Stunden angelangt und die Zuschauer waren zusehens ermüdet. Der Doktor rief aus SO erledigt. Und plötzlich kam die Aufmerksamkeit der Zuschauer wieder. Czentovic hingegen bliebt regungslos sitzen und das für ganze sieben Minuten. als der Weltmeister dann die Hand hob, jedoch nicht um zu ziehen, sondern um die Figuren vom Brett zu ziehen. Somit hatte der Weltmeister aufgegeben. Alle waren erregt nur der Weltmeister blieb regungslos. In der nächsten Partie war der Doktor B sichtlich erregt. Der Ich Erzähler versucht ihn zu bremsen, doch der Doktor war in Rage und lässt sich nicht abbringen. Zwischen den Spielern war plötzlich etwas Neues entfacht worden: Leidenschaftlicher Hass. Der Weltmeister macht seine Züge sehr langsam, auch weil er merkt, dass es den Gegner aufregt und ermüdet. Dieser fährt den Weltmeister bereits nach dem vierten Zug an er solle sich beeilen worauf der nur erwiedert, das er ja 10 Minuten pro Zug Zeit habe und mit weniger Zeit auch nicht spielen würde. Dann beginnt der Doktor nervös mti den Fingern zu trommeln. Nach dem achten Zug fordert der Meister auf damit aufzuhören. Der Doktor wird Zug um Zug immer seltsamer und starrt ins Leere, murmelt dabei. Am 19. Zug ist die Krise da, als er SCHACH ausruft, jedoch in einer völlig anderen, einer imaginären Partie ist. Der Ich Erzähler packt den Doktor nun so fest am Arm wie er kann und raunt ihm die Worte REMEMBER zu, während er über die Narbe fährt. Der Erzähler fordert den Doktor auf mit dem Spiel abzubrechen. Der Doktor bricht diese Partie ab. Den Erzähler wird nun klar, warum er seit Jahren kein Brett mehr berührt hat. McConnor flucht "Dammed fool" und der Weltmeister urteilt, dass der Spieler für einen Diletanten außergewöhnlich begabt"sei 

Charakterisierung Der Ich Erzähler

Der Ich Erzähler  
Der Ich Erzähler aus Schachnovelle ist eine starke Persönlichkeit. Wir erfahren über ihn nur sehr wenig, einige äußere Daten gibt er uns bekannt. Er ist Österreicher und kommt aus einem großbürgerlichem Umfeld. Er ist zunächst nur als Kommentator in der Geschichte aktiv, greift aber im weiteren Verlauf aktiv in die Story ein. Er ist sehr mitfühlend und ein guter Zuhörer, was man daran sieht, dass er der Geschichte von Dr.B sehr ematisch und aufmerksam folgt und dann als der Erzähler merkt, dass die Schachpartie zwischen dem Anwalt und dem Weltmeister für den Doktor schädlich sein könnte eingreift. Er ist somit als verantwortungsbewusst und fürsorglich zu bezeichnen. Außerdem ist der Erzähler ein Mann mit Prinzipien. Sein Schachspiel betrachtet er kritisch, so sieht er sich als Freizeitschachspieler und ist sich bewusst dass er keine Ahnung von höherem Schachspiel hat. Das Geschehen der Novelle sehen wir durch seine Augen und man merkt an seinen Erzählungen, dass er sehr schult ist im psychologischen Bereich. Er hat eine Doppelfunktion, als Erzähler ( auktorialer Erzähler ) und zum Anderen auch als wichtige Figur der Erzählung. Er ist zugleich Vermittler und Teil des Geschehens und weil wir alles durch seine Augen sehen verteilt er auch auch für uns gleich die Sympathien und Antipathien mit. Dadurch das wir wenig über ihn erfahren wissen wir auch nicht viel über seine Eigenheiten, so wirkt er weniger scharf gezeichnet und hat weniger Ecken und Kanten als die anderen Figuren, zB McConnor. Der Erzähler hat eine ausgeprägte neugier und handelt als Person mehrfach aktiv, so versucht er selbst den Weltmeister anzulocken, um eine Partie gegen ihn Schach zu spielen. Es handelt sich bei ihm um einen homodiegetischen Erzähler. Wir erfahren aber Nichts über sein Aussehen oder Alter. Sein Charakter lässt sich durch seine Handlungen erahnen, so kann man sagen, dass er recht listig sei, weil er den Weltmeister mit List und Tücke zum Spielen anlockt. Außerdem ist er sehr neugierig, weil er den Schachmeister unbedingt persönlich kennen lernen will. 

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Aufbau
Schachnovelle gliedert sich in eine Rahmenhandlung, welche immer wieder von Einschüben unterbrochen wird. Man kann hierbei von einer Rahmennovelle sprechen, die sich einen Rahmen und eine Binnenhandlung gliedert. Solche Erzählformen sind uralt, man kennt sie bereits seit dem 11. Jahrhundert und findet sie auch in den Geschichten aus 1001 Nacht.  Der Rahmen bildet die Schiffsreise und alle Ereignisse die mit der Schiffsreise zu tun haben. Die Geschichten der Hauptfiguren Dr. B und Czentovic bilden die Binnenhandlungen. Man spricht bei dem Aufbau von diesem Werk auch von einer Novelle in der Novelle, weil es sich bei der Wiedergabe von der Lebensgeschichte von Doktor B. auch um ein Erzählung handelt, welche als Novelle gesehen werden kann. 

Die Rahmenerzählung hat eine zeitliche Konstanz, weil sich die Ereignisse konstant und chronologisch vom Anfang der Reise bis zum Ende des Buches fortsetzen. Die Erzählgegenwart ist auf dem Schiff zu finden und die Binnenhandlungen, also die Biografien von B. und dem Weltmeister, sind Rückblenden. Die Ereignisse der Lebensgeschichten vollzogen sich schließlich lange vor dem Antritt der Reise. 
Die gesamte Geschichte an sich ist auch angelegt wie ein Schachbrett, es entfaltet sich zwischen den Polen schwarz und weiß. Genau wie die polaren Charaktären die sich in den Binnenhandlungen wiederfindet. 
Zunächst findet man eine Einleitung vor in der der Ich Erzähler berichtet wo man sich befindet. Das Schiff als Ort der Handlung wird eingeführt und man erkennt wer sich an Board befindet. 
Anschließend wird die Biografie des Schachweltmeister Czentovic dargestellt, indem der Freund des Ich Erzählers diesen über den prominenten Gast an Board informiert. 
Daran schließt sich eine Reflexion des Ich Erzählers über das Schachspiel an sich an. Hierbei reflektiert der Ich Erzähler das Schachspiel und dessen Ablauf und Besonderheiten. Im Zuge dieser Reflexion trifft der Erzähler die Entscheidung den Weltmeister zu einer Partie zu überreden. 

Charakterisierung McCOnnor

McCOnnor
  • Schotte
  • Tiefbauingenier
  • vermögend
  • stämmig
  • starke fast quadratische Kinnbacken
  • kräftige Zähne
  • reichlicher Whiskeygenuss
  • athletische Schultern
  • breite Schultern
  • selbstbesessener Erfolgsmensch
  • satte Gesichtsfarbe
  • schlechter Schachspieler
  • Spiel ist für ihn wichtig für seine Selbstbestätigung
  • Er ist ein Erfolgsmensch 
  • Verlieren bedeutet für  ihn eine Herabsetzung seiner Person
  • Schach ist ein elitärer Zeitvertreib
  • er ist ein schottischer Öl Millionär
  • hat bereits zu Beginn negative Merkmale
  • sein Aussehen ist plump und grob
  • sein Charakter entspricht seinem Aussehen, da er grob und rüde ist
  • Sein Kinn, welches sehr ausgeprägt ist, steht symbolisch für Durchsetzungskraft
  • Der Ich Erzähler und McConnor sind beide Nebenfiguren
  • Die Hauptfiguren sind die Figuren deren Biografien vorgetragen werden
  • Er spielt den Chef, da er der Geldgeber für die Schachpartieen ist. 
  • Er ist sehr stolz, denn es ist ihm lieber dem Weltmeister zu zahlen, als dass dieser aus Wohlwollen mitspielt
  • Mag nicht abhängig sein oder sich unterordnen

Charakterisierung Mirko Czentovic

Mirko Czentovic

Der Schachweltmeister Mirko Czentovic ist als Sohn eines Dampfschiffers  zur Welt gekommen. Sein Vater starb bei einem Unfall, als der Junge 12 Jahre alt war und der maulfaule, dumpfe und breitstirnige Junge wird von einem Pfarrer aufgenommen. Seine zähne und kalte Logik macht ihn ihm Spiel erfolgreich, an ihr scheitern viele seiner Gegner. Er kann nicht blind spielen und hat darum immer ein Reiseschachspiel bei sich. Er bleibt trotz seines Erfolges immer der beschränkte Bauernjunge, seine Habgier ist allgemein bekannt und seine Kollegen sehen ihn nicht gut an. Er ist im Schach sehr erfolgreich, aber im Leben ein Versager, denn  er bleibt im Leben eine groteske Figur. Er spielt nur gegen Geld, was den Ärger seiner Kollegen entfacht. Um seine Person ranken sich viele Mythen, so sagt man ihm nach ein sei ein Analphabet und wird für seine Geldgier gehasst. Er wird für primitiv und arrogant gehalten, außerdem ist er emotionslos, ein Schachautomat. Während er gegen die Mitreisenden spielt wirft er nur einen flüchtigen Blick auf das Brett und würdigt die Umstehenden keines Blickes. Sein Name leitet sich von dem slavischen Vaternamen ab und bedeutet so viel wie Sohn von. Mirko, sein Vorname ist die Abkürzung von Miroslav, das slav steht für Ruhm ( slava). Der Schachweltmeister ist sehr prominent, denn die gesamte versammelte Presse ist nur wegen ihm da. Wie alt er ist ist nicht genau bekannt, man schätzt ihn zwischen 20 und 22 Jahren.  Centovic ist kaltschnäutzig und viele seiner negativen Eigenschaften können als Garant für seinen Erfolg gesehen werden. Er ist genau wie DrB eine Hauptfigur, während der Ich Erzähler und McConnor Nebenfiguren sind. 

Charakterisierung Dr B

Dr B#
Der Schachspieler überwand durch das Schach spielen die Leere in der Isolationshaft. Schach war für ihn eine Technik zum Überleben. Dr.B ist freundlich und gutmütig, man kann ihn als sehr starke Person beschreiben, weil er die Gestapo Haft durchgestanden hat. Er ist allerdings durch diese geschädigt, er ist auffallend blass. Trotz der Haftzeit hat er keinen Hass auf seine Peiniger, er hat aber dennoch seine Vergangenheit noch nicht bewältigt. Er ist bescheiden und hält nicht nicht für ein Genie, trotz seines Erfolges beim Spiel. Er ist seiner Krankheit und den damit einhergehenden Symtomen ausgeliefert. Man kann ihn als phantasievoll bezeichnen, weil er sich das Schachspiel vorstellen kann ohne es sehen zu müssen. Seine wahre Persönlichkeit erkennt man nicht, da er primär in seinen Probleme seit der Gefangenschaft ist. Er ist ungefähr 45 Jahre alt und kommt aus einer angesehenen österreichischen Familie. Sein Onkel war ein Leibarzt des Kaisers und er hat ein schmales, sehr blasses Gesicht. Er ist Rechtsanwalt und hat einen Doktortitel, man kann also sagen, dass er sehr gebildet ist und dem Großbürgertum angehört.
Er leitete eine Kanzlei in der er die Vermögen von Klöstern verwaltete und auch die Papiere der Kaiserfamilie verwaltete. Somit war er durch große Verlässlichkeit und strengste Diskretion in einer sehr hohen, doch zu dem Zeitpunkt auch gefärdeten Positon. Er lies alle Vorsicht der Welt walten, als es um die Papier der Kaiserfamilie geht. 
Im Schachspiel gegen den Weltmeister sieht der Doktor auch einen Schlussstrich unter seine Gefangenenzeit, wir erfahren jedoch nichts über seine innerlichen Gefühle während des Spiels, sondern nur über seine Gefühle während der Isolationshaft. Er selbst saß länger als ein Jahr in Haft, in einem Zimmer im Hotel Metropol. Er empfand das Nichts in diesem Hotelzimmer als Belastung und das Nichts war schwer für ihn zu ertragen. 
Zu Schach hat der Anwalt zunächst kein gutes Verhältnis, was man daran sieht, dass er eher einen Draht zur Literatur sucht. So hatte er sich ein Literaturbuch erhofft, jedoch nur ein Schachbuch bekommen. 
Man kann den Anwalt eher als unfällige Person bezeichnen. Er war sehr lange von der Außenwelt abgeschnitten. Durch die Notwendigkeit sich selbst im Schachspiel als Gegner wahrnehmen zu können musste er eine künstliche Schizophrenie erzeugen. Er brauchte diesen gespaltenen Zustand, um gegen sich selbst spielen zu können. Er hatte keine vollständige Heilung, sondern erlebte durch das Spiel auf dem Schiff eine erneute Reaktivierung, einen Flashback. Die lange Langewartezeit die der Weltmeister zwischen seinen Zügen machte, zermürbte ihn sehr. Er nimmt den größten Teil des Buches, ungefähr 40 Seiten ein, die Hauptfigur ist Doktor B in dem Buch. Daneben ist noch Czentovic eine weitere Hauptperson. Nebenfiguren sind der Ich Erzähler und McConnor. 

Geschichtliche HIntergründe zur Entstehung des Werkes

Geschichtliche Hintergründe zur Entstehung  des Werkes

Die Zeit in der das Buch entstand war mitten im zweiten Weltkrieg. Dem war vorangegangen, dass Deutschland den ersten Weltkrieg verloren hatte. Die darauf folgende Weimarer Republik war sehr instabil und litt unter den hohen Reperationen, die Deutschland an die Siegermächte zu zahlen hatte. Dies war ein gefundenes Fressen für die Nationalsozialisten, der NSDAP, die sich steigender Beliebtheit erfreute. 

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten waren Juden immer größerer Gewalt ausgesetzt. Sie wurden verleumdet, verfolgt und vernichtet am Ende. Zudem wurden alle künstlerischen Erzeugnisse, auch die Bücher, als entartete Kunst bezeichnet. So kam es, dass die Nazis 1933 auch die Werke von Stefan Zweig verbrannten.  

Viele Juden und Gegner des Regimes waren gezwungen das Land zu verlassen und dies nur um den Nazis zu entkommen. Diese gewannen immer größere Macht, sowohl politisch als auch militärisch, denn sie marschierten in Polen ein. 


In der Kunst herrschte die Tendenz zur neuen Sachlichkeit vor und im 19./20. Jahrhundert beschäftigten sich immer mehr Forscher mit der menschlichen Seele. Sigmund Freud betrat die Bühne der Weltgeschichte und machte mit seinen Forschungen über die Psychonanalyse von sich reden. z

Film Schachnovelle

Film Schachnovelle

Der Stoff der Schachnovelle hat viele Menschen inspiriert und führte zu umfangreichen Rezeptionen in verschiedensten Kunstformen. Auch die Filmbranche entdeckte den Stoff für sich und so wurde die Novelle 1960 von den UFA Filmen unter der Regie von Gerd Oswald verfilmt. Mario Adolf fand sich in der Rolle des Weltmeisters ein. Der Film hat die Altersfreigabe FSK 12 und eine Spielzeit von 103 Minuten. 

Um die Schachszenen im Film möglichst realistisch zu halten wurden die Filmemacher von dem Schachmeister Rudolf Teschner beraten. Der sorgte für realistische Szenen, Verhaltensweisen und Schachzüge. 

Wer glaubt den Film schauen zu können, um das Buch nicht lesen zu müssen, der sei an dieser Stelle gewarnt, denn die Handlung weicht stark von dem Vorbild im Buch ab. So heißt Dr.B in dem Film Dr von Basil. Der Film beinhaltet viele Szenenwechsel, wohingegen der Stoff in der Novelle linear erzählt wird.

Die Filmemacher schufen einen Widersacher zu B. Irene und Hans Berger kommen im Film vor, im Buch jedoch gar nicht. Die beiden dazu erfundenen Personen verändern auch die Handlung sehr stark. Sie bewahren den Doktor von Basil im Film vor dem Ende, das er im Buch nimmt. 

Weitere Gemeinsamkeiten oder  Unterschiede sind
Es gibt in der ersten Spielsequenz zwischen dem Doktor und dem Weltmeister ein Remis, das ist im Film und im Buch gleich
Jedoch gibt der Dr an, er habe seit über 20 Jahren kein Brett mehr angefasst ( Buch ), im Film heißt es er habe zum ersten Mal im Leben eine Figur berührt
Der Doktor heißt Werner von Basil im Film, im Buch bleibt er ohne Vorname
Im Film setzt man einen Gestapo Mann auf den Doktor an und seine Frau Irene, die Baletttänzerin ist. Diese Figuren kommen im Buch gar nicht vor
Im Film wird von Basil handgreiflich, als er gegen den Weltmeister spielt, wird dann aber von Irene zurück gehalten. Durch Irene erwacht Basil aus seinem Anfall und kommt wieder zu Sinnen. Im Buch ist es der Ich Erzähler, der fürsorglich auf den Spieler einwirkt. Die Figuren Irene und ihr Mann kommen im Buch nicht vor. 
Ein weiterer Unterschied ist im Ende zu finden. Im Film drängt man darauf, dass endlich gezogen wird. Nachdem der Weltmeister mehrfach gedrängelt hat nimmt Basil einen schnellen Zug vor, ruft dabei "Matt" und verlässt den Raum. 

Curd Jürgens: Werner von Basil Claire Bloom: Irene Andreny Hans-Jörg Felmy: Hans Berger Mario Adorf: Mirko Czentovic Hans Söhnker: Bischof Ambrosse Albert Bessler: Wissenschaftler Rudolf Forster: Hotelmanager Alan Gifford: Mac Iver Jan Hendriks: Erster Offizier Albert Lieven: Hartmann Harald Maresch: Ballettmeister Dietmar Schönherr: Rabbi Karel Štěpánek: Baranow Wolfgang Wahl: Mondgesicht Dorothea Wieck: Gräfin Rijk de Gooyer: Bergers Sekretär Susanne Körber-Harlan: Junge Dame

Entstehung der Schachnovelle

Entstehung der Schachnovelle
Die Novelle stammt aus dem Anfang des zweiten Weltkrieges und entstand in dem Exil von Brasilien. Zweig verarbeitete in der Novelle das Grauen des Krieges und auch seine Erfahrungen mit dem Krieg. Sie entstand kurz vor seinem Tod und er dachte zu der Zeit also viele Menschen nationalsozialistisch dachten. Das Typoscript enthielt auch einen direkten Verweis auf Hitler, dieser wurde aber gelöscht. Man machte aus " die mir von Hitler verbotene Sprache" "die deutsche Sprache"

Was ist eine Novelle / Rahmennovelle

Was ist eine Novelle / Rahmennovelle
Man kann in der Literaturwissenschaft sagen, dass eine Novelle bestimmte Merkmale hat. Die Novelle Schachnovelle besteht aus einem Rahmen und mehreren Einschüben. Diese sind die Biografien der Hauptpersonen, die zunächst vom Freund des Erzählers berichtet werden und zum Anderen vom Dr B selbst erzählt werden. Die Einschübe sind in den Rahmen gegliedert, welcher in Form von den Schachspielen und den Ereignissen auf dem Schiff abläuft. 
Die Rahmenhandlung wird mehrfach von den jeweiligen Einschüben der Binnenhandlung durchbrochen, wobei jede Binnenhandlung für sich selbst steht. Der Spannungshöhepunkt findet man, als der Dr. das Buch findet, welches sein gesamtes Leben in Haft verändert. 
Die Geschichte des Dr. und sein Leben stehen im Mittelpunkt der Erzählung, denn sie nimmt mit über 40 Seiten den größten Teil der Geschichte ein. Nur 12 Seiten sind die Lebensgeschichte des Weltmeister.

Symbol Schiff

Symbol Schiff
Die gesamte Handlung von der Schachnovelle vollzieht sich auf dem Schiff. Es handelt sich um einen Passagierdampfer der sich von New York auf den Weg nach Buenos Aires macht. Ein Schiff ist immer auch ein Symbol für Heimatlosigkeit, Seeleute die auf dem Schiff leben haben keine Heimat. Zweig wählte dieses Symbol nicht durch Zufall, denn in seiner Novelle thematisiert er ja die Geschichte von mehreren entwurzelten Menschen. So handelt es sich bei Doktor B um einen Exilanten, der seine Heimat auf Grund der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten verlassen muss, nachdem er von ihnen gefoltert wurde. Nicht ohne Grund wählt er das Schiff als Schauplatz, denn die Charaktäre haben die Heimat verloren, sind auf dem Schiff auf einer Zwischenstation und noch nicht in ihrer neuen Heimat angekommen. 

Die Wahl eines Schiffes als Schauplatz hat aber noch eine weitere Funktion. Denn die Begrenzung auf kleinstem Raum ist dem Schiff ja zu Eigen. Ein Schiff bildet einen von der weiteren Umwelt abgeschlossenen Raum in dem sich die Handlung verdichtet und in dem sich die handelnden Personen nicht aus dem Weg gehen können.Das Schiff ist somit ein Mikrokosmos, der als Sinnbild für die Welt gesehen kann. In diesem Mikrokosmos kann man die Ereignisse gut beobachten, wie unter einem Mikroskop. 

Die Verengung auf einen begrenzten Raum drück auch die Beengung der Lebenssituation aus. Die Menschen damals hatten kaum Möglichkeit dem politischen Wahnsinn der Nationalsozialisten auszuweichen, es gab keinen sicheren Ort und die Menschen konnten im Prinzip nirgendwo vor dem Wahnsinn der Nazis und ihrer Gewalt hin fliehen 

Erzählperspektive Schachnovelle

Erzählperspektive Schachnovelle

Wir nehmen die Ereignisse auf dem Schiff durch die Erzählungen des auktorialen Erzählers wahr. Der Ich Erzähler lässt die Biografien der Hauptpersonen durch Erzählungen berichten. So erklärt der Freund des Erzählers ihm die Lebensgeschichte des Schachweltmeisters. Diese nimmt weniger Raum ein, mit 12 Seiten Umfang, als die Geschichte von dem Folteropfer Doktor B. Die Geschichte Bs nimmt ganze 40 Seiten des Buches ein und kann somit als Kernstück gesehen werden. Während die Lebensgeschichte vom Weltmeister durch den ansonsten unwichtigen Freund des Ich Erzählers berichtet wird, darf der Doktor für sich sprechen und seine eigene Geschichte erzählen. 

Beide Lebensgeschichten bilden Einschübe im Rahmen der Erzählung. 

Trauma


Vergleich Film und Buch


Dr B und Czentovic Vergleich

Dr B und Czentovic Vergleich

Abstammung Dr B ist großbürgerlicher Abstammung, während Mirko Czentovic aus dem Kleinbürgermileu stammt. Er kann sich auch nicht, beziehungsweise nur sehr schlecht ausdrücken und gilt als Maulfaul. Der Doktor hingegen ist redegewandt und hat gute rhetorische Fähigkeiten und ist sehr bescheiden. Der Weltmeister hingegen tritt großspurig und überheblich, sowie selbstgefällig auf.
Während der Anwalt B vielseitig gebildet ist ist der Schachmeister ungebildet und weißt nicht, dass es noch so viel anderes gibt als nur Schach und Geld. 
Der Doktor spielt mit Gefühl, doch der Weltmeister ist ein SChachrobotter, der mit kühlem Kalkül die Partien. Er lässt sich zum Beispiel immer so lange es geht Zeit für den nächsten Zug, um den Gegner in den Wahn zu treiben, er bleibt stur und starr, während sich der Doktor locker und tänzelnd bewegt, er ist sehr verbissen, während Czentovic teilnahmslos und locker wirkt. So kann man den Weltmeister als Sinnbild für die Nationalsozialisten sehen während Dr.B eher als Vertreter abendländischer Kultur zu sehen ist. Der Weltmeister ist roboterhaft und kühl, während der Anwalt flexilbel und unruhig wirkt. Er ist leise und sensibel doch der Weltmeister ist sehr großmäulig.  


DrB wird als sehr sympatisch dargestellt und durch den Ich Erzähler werden ihm viele Sympathien zu Teil. Dagegen wird der Weltmeister als unhöflich und unsozial dargestellt und man kann ihn als überheblich sehen. 

Psychologische Novelle

Psychologische Novelle

Bei der Novelle handelt es sich um eine psychologische Novelle. So eine Novelle wurde von dem Germanisten  Johannes Klein in Geschichte der deutschen Novelle 1954 beschrieben.  Dabei handelt es sich um die künstlerische Wiedergabe des Verhaltens, meist in einfacher Sprache in Form eines kurzen Textes. Es dreht sich bei der Novelle auch um ein Dingsymbol. Das Schachspiel ist ein Leitmotiv, sowohl in der Novelle als auch in den Biografien der Personen. Die strukturelle Wiedergabe der Ereignisse ist so aufgebaut wie auch das Spiel an sich auch dargestellt ist. So wird der Leidensweg des Anwalts Dr.B eindringlich geschildert und dargestellt.

Einen weiteren psychologischen Aspekt greift der Autor Stefan Zweig auf, als der Schachweltmeister Czentovic analysiert wurde. Der Weltmeister ist gefühlskalt und analytisch, wird als Schachrobotter beschrieben. Er erkennt, dass der Dr unter den Folgen der Folter gelitten hat und sich so einen Vorteil verschaffen kann. Der Weltmeister nutzt es aus, dass sein Gegner die Fassung verliert.


In dieser Novelle werden die Folgen von Folter werden deutlich. 

Stil

Stil und Stil

Die Menschen werden in der Schachnovelle durch Sprache definiert. So wird der Weltmeister als maulfaul und schwerfällig dargestellt und der Doktor kommt hingegen rhetorisch gewand daher. Der Weltmeister ist eine Verkörperung von Adolf Hitler, kalt, übermächtig und gnadenlos. Die Sprache spielt auch in der Isolationshaft eine Rolle. So  verliert der Anwalt in der Haft die Fähigkeit sich auszudrücken. Er wird durch die Monotonie gedanklich verändert, denn seine Gedanken kreisen immer nur um sich selbst.Die Gegenüberstellung von Hitler gegen den Kulturmenschen vollzieht sich in der Gegnerschaft zwischen dem Dr und Czentovic 
Sprachlich finden sich viele Stilmittel darin
Eine Beispiel für eine Anapher ist "Ich überlegte, ich durchdachte, ich durchforschte."
Oder eine Exizenxis "Man wartete, wartete, wartete, man dachte, man dachte, man dachte, bis einem die Schläfen schmerzten"
Wiederholungen sind ein sprachlicher Ausdruck für den sich wiederholenden Alltag und dessen Monotonie. Außerdem drücken sie Verzweiflung aus. 

Die Verknappung der Sprache während der Haft drückt sich vielfach aus " Tisch, Tür, Bett, Waschschüssel, .." Die Sprache ist eliptisch und man verwendet keine Artikel. Die Beschränktheit im geistigen Bereich der Hauptpersonen drückt sich ebenfalls in der Sprache aus. Die Sprache von B. verändert sich, als er in altes Verhalten zurückfällt. 

Zweig verwendet ein besonderes Satzgefüge. Er verwendet oft ein Bild zur Verdeutlichung. Viele Pronomen und Adverbien unterstreichen die farblose Alltagssprache. Der Text an sich hat aber eine gehobene Sprache. Die Stilmittel sind erlebte Rede und der wechsel zwischen direkter und indirekter Rede. Außerdem ist Fachsprache bezüglich des Schachspiels vorhanden und auch viele Fremdwörter. 

In der Sprache erkennt man die Vorliebe des Autors für die Perspektive des Ich Erzählers. Die Syntax ist ausgewogen und man findet eine übersichtliche Gliederung vor. Der Stil spiegelt auch die großbürgerliche Herkunft des Autors wieder, der sein Leben mit vielen Reisen und Studien wider. Außerdem zeigt er in seinen Schriftstücken innere Vorgänge und die Vorliebe für französische Konversation. Außerdem findet man noch Bibelzitate. 

Leiden von Opfern des Nationalsozialismus

Leiden von Opfern des Nationalsozialismus
In dem Buch Schachnovelle schildert der Autor Stefan Zweig die Foltermethode der Isolation. Es handelt sich dabei in dem Fall um eine Methode ohne körperliche Gewalt, doch der Autor Stefan Zweig wollte mit seiner Darstellung von Isolationshaft nicht physische Gewalt in irgendeiner Form verharmlosen wie er sagt.

Zeit / Zeitstufen in Schachnovelle


Zeit / Zeitstufen in Schachnovelle

Die Darstellung der Ereignisse muss man in die Ereignisse des Rahmens und der Binnenerzählungen unterscheiden. Man kann im Rahmen feststellen, dass dieser die Ereignisse in einer zeitlichen Konstanz wiedergegeben werden.

Die Einschübe sind in Form von Rückblenden gehalten. Denn die Rückblenden enthalten die Erklärungen für die Verhaltensweisen der Hauptpersonen. So kann man sich die Gier nach Geld des Weltmeisters durch seine ärmliche Herkunft erklären. Das Verhalten von Dr B erschließt sich durch die Erkenntnis der Ereignis aus der Zeit dessen Gefangenschaft.

Die Erzählte Zeit und Erzählzeit wechseln zwischen Zeitdeckung und Zeitraffung. So werden die Biografien der Hauptpersonen zum Teil gerafft, da die Lebensgeschichte von mehreren Jahren binnen wenigen Seiten geschildert werden. Manchmal gibt der Ich Erzähler die Ereignisse aber zeitdeckend wieder. Die Rückblenden sind immer in Zeitraffer verfasst. 

Zentrale Lesarten Schachnovelle

Zentrale Lesarten Schachnovelle
Man kann für die Schachnovelle viele verschiedene Lesarten anwenden. Je nachdem welche Lesart man veranschlagt kann man komplett neue Erkenntnisse zum Werk und dessen Bedeutung erlangen.
Die psychologische Lesart in Form einer psychologischen Novelle kann man nach Johannes Klein 1954 annehmen.
Zusätzlich gibt es noch eine politische Interpretation, man kann in der Geschichte des Anwalts auch ein Denkmal für alle Verfolgten der Zeit des Nationalsozialismus sehen
Die Lesart in der man das Gefühl gegen das Kalkül stellt, also Czentovic und Dr B einander gegenüber stellt ist ebenfalls häufig vertreten. Außerdem sieht man die Gegenüberstellung von zwei Monomanischen Menschen in diesem Stück ( nach Donald G. Davian Harvey J. Dunkle, 1973)

Kontextanalyse


Zentrale Motive

Zentrale Motive
Zunächst kann man denken, dass es sich bei der Schachnovelle um ein Buch über Schach handelt. Doch dem ist nicht so. Die Themen und Motive der Schachnovelle sind weit aus weiter gefasst und weit aus komplexer gehalten als man das gemeinhin vom Titel her ableiten kann. Diese kleine Sammlung von Motiven und Themen aus der Schachnovelle kann als Stütze für den Unterricht dienen oder auch als Entwicklungsbasis für spätere Interpretationen.

Schach, dieser Denksport für zwei Personen hat zugleich auch eine bipolare Thematik. Zwei Menschen, zwei Farben - schwarz und weiß, kämpfen auf einem Brett gegeneinander. So simpel zunächst dieses Bild erscheinen mag, so vielfältig sind die Möglichkeiten dies in die Interpretation einzubinden. So zeigt sich dieser Gegensatz von zwei Polen in mehreren Ebenen. Zum Einen in den Charaktären die polarer nicht sein könnten: Der feinsinnige und leise Dr. B gegen den groben rüden Centovic, außerdem noch die Polarität Gut gegen böse.

Die Beschränktheit ist ebenfalls ein zentrales Motiv. Die geistige Beschränktheit der Hauptperson kann sich auch in der Reduktion des Handlungsplatzes auf die begrenzte Fläche eines Schiffes finden.
Die weiteren Themen sind
Gefangenschaft von Dr.B
Nationalsozialismus
Isolation
Reizentzug
Fantasie gegen den monomatischen Geist = Der kreative Dr.B der sich das Schachbrett vor sein geistiges Auge halten kann gegen den Schachweltmeister, der immer ein Reiseschachbrett bei sich haben muss, weil er nicht in der Lage ist sich ein Schachbrett aktiv vorzustelleln.
Facetten des Schachspiels
Exil und Exilleben auch mit autobiografischem Bezug zum Leben von Stefan Zweig
Formen von psychischer Gewalt
Die Problematik einseitiger Begabung
Kampf gegen das unmenschliche Regime der Nazis
Literarische Begriffe ( Novelle, Symbol, Erzählvorgang, Funktionen von Sprache )
Einsamkeit
Freiheit und Freiheitsentzug
Wahnsinn
Funktionen des Schachspiels ( als Rettung, als Mittel zum Lebensunterhalt, als Weg sich zu unterhalten)

Erzähltechnik


Rezeptionsgeschichte Schachnovelle


Rezeptionsgeschichte Schachnovelle

Die Schachnovelle erschien  zunächst nur in einer sehr geringen Auflage. So war der durchschlagende Erfolg und die große Bekanntheit auch noch nicht unmittelbar nach der Veröffentlichung bekannt. Die Schachnovelle ist heute in China sehr beliebt, denn die Menschen können sich gut mit den Leiden und Problemen des Anwalts Dr.B identifizierten, da nach der Kulturrevolution solche Methoden in China Einzug hielten. Sie wurde zunächst in Deutsch publiziert und erschien damals aber nicht in Deutschland oder Österreich, weil da noch die Nationalsozialisten herrschten. Für diese war Zweig ein unerwünschter Autor, zum Teil auch weil er Jude war.  Sie erschien erst nach Stefan Zweigs Tod. Die erste Auflage hatte nur 300 Exemplare und erschien 1942 in Buenos Aires im Kramer-Pigmalión Verlag. 
1943 erschien die Novelle in einer größeren Auflage in Stockholm im Verlag Bergmann Fischer.
1944 folgte die Übersetzung ins Englische und man erkannte den wichtigen zeitgeschichtlichen Hintergrund der Novelle durch die Wiedergabe der Ereignisse von B. 
Die Novelle wurde in über 40 Sprachen übersetzt und erschien 1947 im Taschenbuch. Inzwischen ist Schachnovelle von Stefan  Zweig ein Bestseller mit über 1 Mio verkauften Exemplaren nur im deutschsprachigem Raum. 

Während man von hohen Verkaufszahlen sprechen kann wurde die Novelle wissenschaftlich nicht sehr stark in der Germanistik rezipiert. Dennoch hat sie ihre Bedeutung, so urteilt 2012 der Germanist Rüdiger Görner, die Novelle sein "ein Glücksfall"

Auch Künstler fühlten sich von dem Stoff angesprochen. Die Künstlerin Elke Rehder machte Farbholzschnitte und Grafikmappen zu dem Thema.

Daneben gibt es eine Verfilmung und verschiedene Hörbuchfassungen. Zudem wurde am 18. Mai 2013 eine Oper zur Schachnovelle aufgeführt, welche von einem spanischen Komponisten verfasst wurde mit einem Libretto von Wolfang Haendlereler. 

Klausurfragen zu Schachnovelle von Stefan Zweig


Geben Sie eine Inhaltsangabe der Schachnovelle
In welche Sinnabschnitte lässt sich die Novelle gliedern?
Wie lässt sich die Hauptfigur Czentovic chakterisieren?
Wie kann man Dr. B charakterisieren?
Vergleichen Sie Dr B mit dem Weltmeister Czentovic
Was ist mit dem Satz gemeint: Czentovic steht sinnbildlich für die kalte, phantasielose Rationalität, während Dr. B. die Seite der Phantasie beinhaltet.

FOlter in Schachnovelle

Folter in Schachnovelle

In der vorliegenden Geschichte Schachnovelle werden die Methoden der Nationalsozialisten im Umgang mit Gegnern aufgegriffen. Dabei kommen die verschiedenen Umgangsformen zur Sprache, als DrB seine vergangene Haftzeit reflektiert. So gibt er zu bedenken, dass die Methode unter der er litt zwar auf den ersten Blick als luxeriöse Methode erscheinen muss, vergleicht die Isolationshaft aber mit den Bedingungen im Konzentrationslager. Hier habe man wenigstens einen Baum und den Himmel zum Ansehen, er hingegen habe in seiner jahrelangen Gefangenschaft immer nur das eine Zimmer gesehen und gelegentlich die Räume in denen die Verhöre stattfanden. 

Die Methode, die hier in der Schachnovelle beschrieben wird ist zum Zeitpunkt als der Autor diese Novelle verfasst noch nicht in methodischer Weise angewendet worden. Der Autor ist damit seiner Zeit voraus.

Dennoch kann man sagen, wenn man die vorliegende Novelle biografisch interpretiert, dass der Text auch die Isolation von Stefan Zweig wiederspiegelt. DIeser war zwar nicht durch Haft, sondern musste durch die Herrschaft der Nationalsozialisten in Deutschland und Europa nach Südamerika ins Exil gehen, fühlte sich aber isoliert und von seiner Heimat abgeschnitten. 

Schach als Symbol in der Schachnovelle


Ist die Schachnovelle eine Novelle

Ist die Schachnovelle eine Novelle

Die Schachnovelle hat ja die Novelle bereits im Namen. Da liegt es nahe zu prüfen, ob es sich um so eine kurze epische Erzählung handelt. Novelle leitet sich von novus neu ab und weißt schon durch den Namen auf den Inhalt, ein unerhörtes und neues Ereignis hin. 

Eine Novelle hat bestimmte Merkmale. In diesem Abschnitt unserer Analyse beleuchten wir die Merkmale einer Novelle und Prüfen, ob diese Merkmale in der Schachnovelle von Stefan Zweig vorhanden sind.

Zum Einen sollte eine Novelle eine bestimmte Länge haben. Sie ist länger als eine Kurzgeschichte, jedoch kürzer als ein Roman. Das ist hier der Fall, denn die Schachnovelle ist ein kurzes Büchlein was man gut und schnell durchlesen kann.

Eine Novelle ist ja kürzer als ein Roman und sollte darum nur eine begrenzte Anzahl an Personen behinalten. Dies ist hier der Fall, da ja nur Dr. B, der Ich Erzähler und Czentovic sowie McConnor aktiv im Werk handelt. Der Freund vom Ich Erzähler dient nur dazu die Geschichte vom Weltmeister zu berichten und beinhaltet sonst keinen weiteren Nutzen. Über die übrigen Passagiere erfahren wir fast nichts, denn sie sind nur Statisten. 

Sie enthält ein unglaubliches, außergewöhnliches und ungewöhnliches Ereignis: Dies ist hier sogar mehrfach der Fall, denn zum Einen ist die Schiffsreise so ein Ereignis, zum Anderen die Entdeckung des Genies oder auch die Schiffreise an sich.

Die Novellen enthalten ein Dingsymbol, dies ist bei der Schachnovelle das Schachspiel. 

Der Inhalt der Novelle sollte realistisch sein. Phantastische Inhalte sollten nicht einer Novelle sein. Dies ist hier auch der Fall, da es sich zwar um eine unerhörte Begebenheit handelt, dass ein Weltmeister auf dem Schiff ist etc. jedoch eine konkrete Situation.

Hinzu sollte man prüfen, ob es sich bei der Novelle um eine geschlossene Form handelt. Dies ist hier der Fall, da sowohl der Schauplatz ( Schiff ) als auch der Inhalt ( Schachspiel, Biografie Dr. B und Czentovic ) begrenzt ist. Außerdem ist die Zeit der Handlung begrenzt und zusätzlich noch die Anzahl der Handelnden.  

Ist ein Wendepunkt vorhanden? Wenn man so möchte kann das Eingreifen von B als Wendepunkt gesehen werden.

Ist in der Novelle die Verwendung von Symbolen und symbolhafter Sprache vorhanden? Auch dies ist hier gegeben, denn die Novelle verwendet viele Symbole (Schachspiel, Schiffsreise ) von sich aus und auch in der Sprache findet man viele Metaphern. 

Über Stefan Zweig

Über Stefan Zweig 

allgemeine Informationen
Stefan Zweig wurde am 21.11.1881 in Wien geboren und starb am 23.21942 in Petropolis. Er wuchs als Sohn eines Textilfabrikanten und einer italienischen Bankierstochter auf. Ida Zweig, seine Mutter war eine wohlhabende gebildete Frau. So wuchs er unter wohlhabenden Umständen in einem behüteten jüdischen Elternhaus auf. 

Studium In seinem Studium absolvierte er Studien in Philosophie, Germanistik und Romanistik und suchte im Studium Berlin und Wien auf. 


Europäer
Zweig litt lange unter Depressionen und als glühender Pazifist und Europäer wünschte er sich ein Europa ohne Grenzen. Besonders auf Reisen gewann er Erkenntnisse, was dazu führte dass er das Reisen als sein wirkliches Studium bezeichnete. 

Ein Vorbild für ihn war Hugo von Hoffmannsthal. Er schrieb neben Novellen auch Dramen . 
Er reiste gerne und viel. Einige seiner Reisen führten ihn nach Russland, Indein und Nordafrika. Außerdem war Stefan Zweig ein Bewunderer von Sigmund Freud, dem Erfinder der Psycholanalyse. Zweig selbst war von Depressionen gepeinigt. 

1904 promovierte Zweig
Zunächst lebte er ab 1919  in Salzburg, doch schließlich musste er für 19 Jahre lang auswandern. Bereits zu Lebzeiten war er sehr erfolgreich und galt als erfolgreicher österreichischer Schriftsteller. 
1920 Hochzeit mit f. von Winternitz
1933 Die Nationalsozialisten verbrennen Bücher, auch die Bücher von Stefan Zweig
1934 Hausdurchsuchung bei Familie Zweig, die Nazis durchsuchen die Wohnstätte der Zweigs nach Waffen. Der Entschluss nach England zu ziehen wächst. 
1934 zog er nach London
1940 wurde er englischer Staatsbürger
im selben Jahr machte er sich zu einer Vortragsreise nach Petrópolis auf den Weg und entschied sich dort nieder zu lasdsen
1941 erschien seine Biografie "die Welt von Gestern" und im Exil in Brasilien schrieb Stefan Zweig auch die Schachnovelle. 
Für Stefan Zweig war Wien seine Heimat, um so schlimmer war es für ihn zu sehen das die Nationalsozialisten die Herrschaft über sein Land und seine Heimat gewannen.

Stefan Zweig und seine Frau wählten am 23. Feb. 1942 den Selbstmord, da er für Europa keine Zukunft mehr sah und das barbarische Treiben der Nationalsozialisten für ihn das Schlimmste war. Der zunehmende militärische Erfolg der Nationalsozialisten machte Zweig seelisch kaputt. Seine Depressionen nahmen Überhand.
Heute erinnert ein Stolperstein an die Stefans Zweig Geschichte als Opfer das Nationalsozialisten. Diesen findet man am Kapuzinerberg 5 in Salzburg


Epoche Schachnovelle

Epoche Schachnovelle

Die Zeit in der die Schachnovelle entstand ist keine einheitliche Epoche. Während man in der Barockzeit oder auch im Biedermeier eindeutige Literaturepochen nennen kann, welche einheitliche und gemeinsame Merkmale aufweisen,ist das in der Zeit der Entstehung der Schachnovelle nicht der Fall. Hier gibt es den Umstand, dass sich Anfang des 20. Jahrhunderts die Literatur in Deutschland in mehrere verschiedene Strömungen auflöste und die Autoren sich nicht in eine feste Kategorie drängen liesen. Stefan Zweig, der Autor der Schachnovelle, ist für seine psychologischen Bücher bekannt und für seine feinsinnige Erzählform.
Trotz seiner kontinuierlichen Arbeit lässt er sich nicht einer bestimmten Epoche oder einer festen literarischen Strömung zuordnen. 

Figurenkonstellation Schachnovelle

Die Geschichte der Schachnovelle spielt auf einem Schiff. Auf diesem begrenzten Raum treffen eine Vielzahl an Personen mit den Hauptfiguren zusammen. Diese Hauptfiguren und Nebenfiguren treten aus der Anonymität der Masse des Schiffes heraus und  zwischen ihnen entspinnt sich die geheimnisvolle Schachnovelle.
Die folgende Graphik beleuchtet die Beziehungen der Personen zueinander. Die Beziehung der Figuren aus der Schachnovelle von Stefan Zweig zeigen auch viele Bezüge zum Inhalt auf. 

Dr.B
Dr B hat zu Czentovic keine persönliche Bindung. Die erste Begegnung zwischen den Beiden ist reiner Zufall, weil Dr.B beratend in das Spiel der Gruppe gegen den Weltmeister eingreift. Zu dem Zeitpunkt weiß B nicht, dass er gegen einen Weltmeister spielt und ist im Nachhinein sehr von dem Titel beeindruckt. Dr. B hat keine negativen Gedanken Czentovic gegenüber.

DrB zum Ich Erzähler
Der Ich Erzähler sucht den ihm unbekannten Mann, um ihn zu einer Partie gegen den Weltmeister zu überreden. Der Dr. stimmt zu und erzählt ihm seine Lebensgeschichte

Der Ich Erzähler zu Dr B

Der Anwalt Dr. B erzählt dem Ich Erzähler seine Lebensgeschichte und dieser greift in der Schachpartie die der Doktor gegen den Weltmeister spielt aktiv ein, um den Dr vor dem Wiederauftreten des Schachfiebers zu schützen. Er hat somit eine fürsorgliche Funktion für den Doktor

Der Ich Erzähler und Czentovic
Als der Erzähler durch die vielen Fotografen sieht, dass ein Weltmeister an Board ist weckt dies seine Neugier und er jagd den Weltmeister, weil er aus Neugier unbedingt eine Partie gegen den Weltmeister spielen möchte.

Ich Erzähler zu McConnor
Der Ich Erzähler findet in dem schottischen Ölmillionär McConnor einen Verbündeten bei der Jagd auf den Weltmeister. Gemeinsam legen sie sich im Rauchsalon auf die Lauer, hoffen der Weltmeister möge anbeißen. An dem Schotten selbst hat der Erzähler wenig Interesse, er findet ihn sogar unsympatisch, was man an seinen Schilderungen über den Schotten erkennen kann. Mc Connor ist für ihn somit Mittel zum Zweck um in den Genuss von Partien gegen Czentovic zu gelangen und auch um diese von ihm finanzieren zu lassen.