Dienstag, 22. Mai 2018

Charakterisierung Der Ich Erzähler

Der Ich Erzähler  
Der Ich Erzähler aus Schachnovelle ist eine starke Persönlichkeit. Wir erfahren über ihn nur sehr wenig, einige äußere Daten gibt er uns bekannt. Er ist Österreicher und kommt aus einem großbürgerlichem Umfeld. Er ist zunächst nur als Kommentator in der Geschichte aktiv, greift aber im weiteren Verlauf aktiv in die Story ein. Er ist sehr mitfühlend und ein guter Zuhörer, was man daran sieht, dass er der Geschichte von Dr.B sehr ematisch und aufmerksam folgt und dann als der Erzähler merkt, dass die Schachpartie zwischen dem Anwalt und dem Weltmeister für den Doktor schädlich sein könnte eingreift. Er ist somit als verantwortungsbewusst und fürsorglich zu bezeichnen. Außerdem ist der Erzähler ein Mann mit Prinzipien. Sein Schachspiel betrachtet er kritisch, so sieht er sich als Freizeitschachspieler und ist sich bewusst dass er keine Ahnung von höherem Schachspiel hat. Das Geschehen der Novelle sehen wir durch seine Augen und man merkt an seinen Erzählungen, dass er sehr schult ist im psychologischen Bereich. Er hat eine Doppelfunktion, als Erzähler ( auktorialer Erzähler ) und zum Anderen auch als wichtige Figur der Erzählung. Er ist zugleich Vermittler und Teil des Geschehens und weil wir alles durch seine Augen sehen verteilt er auch auch für uns gleich die Sympathien und Antipathien mit. Dadurch das wir wenig über ihn erfahren wissen wir auch nicht viel über seine Eigenheiten, so wirkt er weniger scharf gezeichnet und hat weniger Ecken und Kanten als die anderen Figuren, zB McConnor. Der Erzähler hat eine ausgeprägte neugier und handelt als Person mehrfach aktiv, so versucht er selbst den Weltmeister anzulocken, um eine Partie gegen ihn Schach zu spielen. Es handelt sich bei ihm um einen homodiegetischen Erzähler. Wir erfahren aber Nichts über sein Aussehen oder Alter. Sein Charakter lässt sich durch seine Handlungen erahnen, so kann man sagen, dass er recht listig sei, weil er den Weltmeister mit List und Tücke zum Spielen anlockt. Außerdem ist er sehr neugierig, weil er den Schachmeister unbedingt persönlich kennen lernen will. 

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Aufbau
Schachnovelle gliedert sich in eine Rahmenhandlung, welche immer wieder von Einschüben unterbrochen wird. Man kann hierbei von einer Rahmennovelle sprechen, die sich einen Rahmen und eine Binnenhandlung gliedert. Solche Erzählformen sind uralt, man kennt sie bereits seit dem 11. Jahrhundert und findet sie auch in den Geschichten aus 1001 Nacht.  Der Rahmen bildet die Schiffsreise und alle Ereignisse die mit der Schiffsreise zu tun haben. Die Geschichten der Hauptfiguren Dr. B und Czentovic bilden die Binnenhandlungen. Man spricht bei dem Aufbau von diesem Werk auch von einer Novelle in der Novelle, weil es sich bei der Wiedergabe von der Lebensgeschichte von Doktor B. auch um ein Erzählung handelt, welche als Novelle gesehen werden kann. 

Die Rahmenerzählung hat eine zeitliche Konstanz, weil sich die Ereignisse konstant und chronologisch vom Anfang der Reise bis zum Ende des Buches fortsetzen. Die Erzählgegenwart ist auf dem Schiff zu finden und die Binnenhandlungen, also die Biografien von B. und dem Weltmeister, sind Rückblenden. Die Ereignisse der Lebensgeschichten vollzogen sich schließlich lange vor dem Antritt der Reise. 
Die gesamte Geschichte an sich ist auch angelegt wie ein Schachbrett, es entfaltet sich zwischen den Polen schwarz und weiß. Genau wie die polaren Charaktären die sich in den Binnenhandlungen wiederfindet. 
Zunächst findet man eine Einleitung vor in der der Ich Erzähler berichtet wo man sich befindet. Das Schiff als Ort der Handlung wird eingeführt und man erkennt wer sich an Board befindet. 
Anschließend wird die Biografie des Schachweltmeister Czentovic dargestellt, indem der Freund des Ich Erzählers diesen über den prominenten Gast an Board informiert. 
Daran schließt sich eine Reflexion des Ich Erzählers über das Schachspiel an sich an. Hierbei reflektiert der Ich Erzähler das Schachspiel und dessen Ablauf und Besonderheiten. Im Zuge dieser Reflexion trifft der Erzähler die Entscheidung den Weltmeister zu einer Partie zu überreden.