Dienstag, 22. Mai 2018

Film Schachnovelle

Film Schachnovelle

Der Stoff der Schachnovelle hat viele Menschen inspiriert und führte zu umfangreichen Rezeptionen in verschiedensten Kunstformen. Auch die Filmbranche entdeckte den Stoff für sich und so wurde die Novelle 1960 von den UFA Filmen unter der Regie von Gerd Oswald verfilmt. Mario Adolf fand sich in der Rolle des Weltmeisters ein. Der Film hat die Altersfreigabe FSK 12 und eine Spielzeit von 103 Minuten. 

Um die Schachszenen im Film möglichst realistisch zu halten wurden die Filmemacher von dem Schachmeister Rudolf Teschner beraten. Der sorgte für realistische Szenen, Verhaltensweisen und Schachzüge. 

Wer glaubt den Film schauen zu können, um das Buch nicht lesen zu müssen, der sei an dieser Stelle gewarnt, denn die Handlung weicht stark von dem Vorbild im Buch ab. So heißt Dr.B in dem Film Dr von Basil. Der Film beinhaltet viele Szenenwechsel, wohingegen der Stoff in der Novelle linear erzählt wird.

Die Filmemacher schufen einen Widersacher zu B. Irene und Hans Berger kommen im Film vor, im Buch jedoch gar nicht. Die beiden dazu erfundenen Personen verändern auch die Handlung sehr stark. Sie bewahren den Doktor von Basil im Film vor dem Ende, das er im Buch nimmt. 

Weitere Gemeinsamkeiten oder  Unterschiede sind
Es gibt in der ersten Spielsequenz zwischen dem Doktor und dem Weltmeister ein Remis, das ist im Film und im Buch gleich
Jedoch gibt der Dr an, er habe seit über 20 Jahren kein Brett mehr angefasst ( Buch ), im Film heißt es er habe zum ersten Mal im Leben eine Figur berührt
Der Doktor heißt Werner von Basil im Film, im Buch bleibt er ohne Vorname
Im Film setzt man einen Gestapo Mann auf den Doktor an und seine Frau Irene, die Baletttänzerin ist. Diese Figuren kommen im Buch gar nicht vor
Im Film wird von Basil handgreiflich, als er gegen den Weltmeister spielt, wird dann aber von Irene zurück gehalten. Durch Irene erwacht Basil aus seinem Anfall und kommt wieder zu Sinnen. Im Buch ist es der Ich Erzähler, der fürsorglich auf den Spieler einwirkt. Die Figuren Irene und ihr Mann kommen im Buch nicht vor. 
Ein weiterer Unterschied ist im Ende zu finden. Im Film drängt man darauf, dass endlich gezogen wird. Nachdem der Weltmeister mehrfach gedrängelt hat nimmt Basil einen schnellen Zug vor, ruft dabei "Matt" und verlässt den Raum. 

Curd Jürgens: Werner von Basil Claire Bloom: Irene Andreny Hans-Jörg Felmy: Hans Berger Mario Adorf: Mirko Czentovic Hans Söhnker: Bischof Ambrosse Albert Bessler: Wissenschaftler Rudolf Forster: Hotelmanager Alan Gifford: Mac Iver Jan Hendriks: Erster Offizier Albert Lieven: Hartmann Harald Maresch: Ballettmeister Dietmar Schönherr: Rabbi Karel Štěpánek: Baranow Wolfgang Wahl: Mondgesicht Dorothea Wieck: Gräfin Rijk de Gooyer: Bergers Sekretär Susanne Körber-Harlan: Junge Dame